Geschichte

Früheste Hinweise:

Es gab wohl oberhalb des Dorfes Hambach eine Keltensiedlung. Diese dürfte im Zuge der Ausbreitung der Kelten in Deutschland zu ihrer Blütezeit (etwa 2. Jahrhundert v.Chr.) entstanden sein. Die Kelten wurden schließlich von germanischen Stämmen, überwiegend von Franken, verdrängt. Der Abwehrkampf dauerte wohl einige Zeit. Die Kelten befestigten ihre Siedlungen. Oftmals wurden sie auf Hügeln angelegt, die man mit aufgeschütteten Steinen umgab. Die Dornburg bei Frickhofen zeigt noch ganz gut, wie diese Fliehburgen angelegt wurden. In der Rhön gibt es auf der Milseburg einen Wanderweg, der sehr anschaulich beschreibt, wie auf der Milseburg eine keltische Siedlung angelegt wurde und funktionierte. Die in unserem Gebiet siedelnden Kelten werden der Volksgruppe der Gallier (=Keltae) zugerechnet, sind also Vettern und Cousinen von Asterix und Obelix.

In Hambach zeugt noch der Flurname „Kelterbaum“ offensichtlich von der frühen Existenz von Kelten. Es ist durchaus möglich, dass der Erzabbau in Hambach auch bereits von Kelten betrieben wurde. Die Kelten waren bekannt für ihre Erzverarbeitung.

Wahrscheinlich gab es auch vor den Kelten bereits Besiedlungen, ähnlich wie in Altendiez. Hierüber kann aber nur gemutmaßt werden.

Bis heute hat sich die keltische Kultur im äußersten Westeuropa gehalten. So gehören Nordspanien (Galizien-Gallier-Kelten), die Bretagne sowie Wales, Irland (wo gälisch gesprochen wird) und der Westen Schottlands zum keltischen Kulturgebiet. Für Deutschland spielen die Kelten insofern eine Rolle, da sie auch durch die Germanen teilweise assimiliert wurden, was bedeutet, dass wir auch in Bezug auf unsere Vorfahren Kelten als Ahnen besitzen können. Im Übrigen haben sie uns wohl den Dudelsack als Musikinstrument vererbt.

Frühe Fotoansicht von Hambach 
Frühe Fotoansicht von Hambach

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hambach im Jahr 1290. Es gibt allerdings durchaus Quellen, aus denen sich schließen lässt, dass Haynbach schon vorher existiert haben muss. So wurde eine Wiese an das St. Lubentius Stift verkauft (heutiges Dietkirchen), das wohl in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts mit dem Bau der heute noch vorhandenen Kirche seine Ursprünge hatte. Auch der Ort „Theodissa“ (= Disse, Dietz, später Diez) findet erstmalig in einer Urkunde in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts Erwähnung. Dies war der Zeitraum, in dem die untere Lahn christianisiert wurde. Tatsächlich gehörte Hambach zum Kloster Dierstein in Diez, das an der Stelle des heutigen Schlosses Oranienstein stand. Hier wurden auch Abgaben fällig. Das Kloster war von 1153 bis 1564 Eigentümerin eines Hofes in Haynbach. Das Kloster Bleidenstadt, gegründet zur Zeit Karls des Großen, erwähnte im Jahr 773 einen Hof in Haynbach als Lehen, das im 9. Jahrhundert an Dirstein abgegeben wurde. Es ist also durchaus der Rückschluss zulässig, dass Hambach seit der Keltenzeit durchgängig besiedelt war.

Eine Erklärung des Ortsnamens ergibt sich aus dem keltischen Wort "Hayn" oder "Hayen", was soviel wie "Buche" bedeutet. Also war Hambach der Bach an den Buchen.

Eine andere Erklärung  könnte das Wort "Ham" geben, was soviel wie "Biegung" bedeutet. Also wäre Hambach die "Biegung des Baches". Tatsächlich knickt der Hambach in der Ortsmitte im rechten Winkel Richtung Lahn hin ab. Übrigens ist diese Bedeutung die Herkunft des Namens der Stadt Hamburg.

Wenn also jemand einen Hambacher fragt: Wo kommen Sie her?", ist die beste Antwort: "Aus Hambach. Wie Hamburg, nur statt "Burg" "Bach", und statt fast 2 Millionen Einwohner fast 500."


"Gruss aus Hambach" - Totalansicht und Wirtschaft

 

Die Chronik der Ortsgemeinde Hambach existiert als Online-Version.

Über den folgenden Link wird die Chronik in einem neuen Fenster geöffnet:

https://www.magglance.com/Magazine/12b5f8f1d2c45a7229cb6f02420214e5/white